Gekauft habe ich Locked in wegen des sofort ins Auge stechenden, blau-schwarzen Covers. Nach wenigen Seiten hatte mich auch der Inhalt in den Bann gezogen.
Zum Inhalt: Alex ist eine Journalistin, einst sehr erfolgreich. Mittlerweile aber nur noch erfolgreich am Glas. Einen tollen Job und einen tollen Mann hat sie dadurch verloren. Sie hangelt sich von Tag zu Tag und von Freelance-Job zum nächsten. Bis sie auf den Fall Amy Stevenson trifft. Die junge Frau ist genauso alt wie Alex, liegt aber schon seit Jahren im Wachkoma – seit einer Vergewaltigung und einem versuchten Mord. Niemand kann zu der Frau durchdringen. Nur Alex glaubt, dass Amy auf sie reagiert – und schon befindet sie sich mitten in der Geschichte der regungslosen Amy und versucht herauszufinden, was damals geschah.
Meine Meinung: Ja, wieder einmal eine Protagonistin mit massiven persönlichen Problemen. Gehört leider in dem Genre mittlerweile zum guten Ton… Ist ja beim Tatort nicht anders… Aber abgesehen vom Alkoholproblem von Alex ist die Story sehr spannend und mir so noch nicht unter die Augen gekommen. Ein Opfer, das im Wachkoma liegt und nur auf sehr wenige Reize reagiert – und eine hartnäckige Journalistin, die wissen will, was Amy damals passiert ist. Gespickt ist die Handlung mit Erzählungen aus dem Kopf von Amy. Und das Ende ist überraschend. Mit meinem Täter-Tipp lag ich knapp daneben, wäre nie auf dieses Ende gekommen und war sehr zufrieden mit der Auflösung des Falls. Wer nicht nur Mord und Blut und Psychopathen mag, sondern einen spannenden Fall und klassische Ermittlungsarbeit, der ist bei „Locked in“ genau richtig.
Holly Seddon
Locked in: Wach auf, wenn du kannst
Heyne, 432 Seiten